Dienstag, 27. November 2007

Panorama-Tour durch Rom

Eine Panorama-Tour durch Rom - ganz ohne Bus? Kein Problem! Denn gleich 17 große Rom-Panoramen sind hier versammelt, um gesehen und bestaunt zu werden. Viel Spaß dabei!

Ein wichtiger Hinweis vorab: Um die Tour richtig zu genießen, bitte nicht vergessen, auf die Links unter den kleinen Panorama-Bildern zu klicken, um die großen Versionen sehen zu können.

Los geht es mit dem Forum Romanum, die faszinierende Stätte des antiken Rom hinter dem Kapitol, einst ein öffentlicher Treffpunkt und Handelsplatz sowie Ort der Justiz und Politik - bis weit zurück ins fünfte Jahrhundert vor Christi. Hier ein Blick auf die Ruinen des Forums im Abendlicht, aber da wir gerade unsere Rom-Tour erst starten, stellen wir uns doch einfach vor, wir würden die Morgensonne sehen! :-)




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Wir gehen jetzt hinunter in das Forum, um einen näheren Blick auf die Tempel und Ruinen werfen zu können - jede von ihnen mindestens 1.400 Jahre alt! Hier ein 360-Grad-Rundum-Panorama mitten aus dem Forum:



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Nicht weit weg vom Forum findet sich das Colosseum, das alte flavische Amphitheater, wie die heutigen großen Arenen vor allem der Massenunterhaltung gewidmet:



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Ebenfalls noch sehr früh in der Geschichte Roms wurde das Pantheon gebaut (mehr dazu im nächsten Absatz), das an der Piazza della Rotonda zu finden ist. Auf der Piazza ist einer der dreizehn Obelisken zu bewunderen, die man in Rom allerorten finden kann:




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Jetzt geht es hinein ins Pantheon, seit dem siebten Jahrhundert eine christliche Kirche, davor jedoch ein Gebäude, das allen Göttern gewidmet war - nicht nur dem einen christlichen Gott. Das Pantheon wurde im Jahre 125 n. Chr. fertiggestellt und war für erstaunliche 1.600 Jahre das Gebäude mit der größten Kuppel auf der Welt: 43 Meter beträgt ihr Durchmesser. Das Pantheon hat keine Fenster, nur ein 9 Meter breites "Auge" im Zentrum der Kuppel:




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Genug Kultur fürs erste? Pause gefällig? Kein Problem, die Piazza della Rotonda ist von netten italienischen Cafés und Restaurants umgeben:



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Ausgeruht? Dann weiter! Ab zum Petersplatz jetzt, und ohne Grenzsoldaten oder Schlagbäume zu sehen hat man schon Italien verlassen - um nun auf Grund und Boden des Vatikanstaats zu stehen, der hier auch stolz einen Obelisken präsentiert:



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Ein Blick in den Petersdom gefällig? Kein Problem, es ist November und nicht ganz so viele Touristen wie üblich sind da. Deshalb kann man in Ruhe durch den Dom schlendern, um den bunten Marmor und das glänzende Gold zu bewundern:



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Jetzt wartet eine Fitness-Prüfung auf die Besucher - denn die mehr als 500 Stufen bis zur Spitze des Petersdoms wollen genommen werden. Aber die Belohnung wartet schon: ein wunderschöner Blick zum Petersplatz. Man sieht sogar Italien (Rom) von hier oben! ;-)



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Gehen wir ein Stückchen nach links, um mehr vom Vatikan zu sehen - hier seine Gärten und Verwaltungsgebäude. Viel mehr gibt es übrigens auch nicht: den Petersplatz sahen wir ja schon, und noch weiter links kommen als erwähneswerte Gebäude nur noch der kleine Bahnhof und die moderne Audienzhalle (hier nicht im Bild):



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Ein kurzer Blick in die vatikanischen Museen bietet uns diesen reizvollen Anblick der Decke der Karten-Galerie - genauer der "Galleria delle Carte Geografiche":



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Jetzt etwas ganz anderes - auf zum größten Marktplatz in Rom, dem Campo de' Fiori. So groß ist er eigentlich gar nicht, und er leidet im Sommer wohl auch sehr unter den Touristenmassen, die im Sommer hier die Nacht zum Tag werden lassen - unter nicht unerheblicher Geräuschentwicklung. Aber jetzt ist November, und der Markt präsentiert sich ruhig und friedlich. Hier ein Blick auf die Häuserfronten, die den Markt säumen - mit zwei der in Rom allgegenwärtigen motorisierten Zweirädern:



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In der Nähe des Campo de' Fiori findet sich eine der vielen schönen Kirchen Roms, hier San Carlo ai Catinari, mit einer üppig-barocken Ausstattung:



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Und als Beispiel für einen weiteren der schönen Plätze der Stadt hier ein Panorama der Piazza del Popolo, dem alten Eingang Roms für den Norden Europas. Auf ihm steht ein weiterer Obelisk - auf dem Bild nicht ganz zu sehen, aber dessen ungeachtet einer der ältesten überhaupt. Er wurde bereits im Jahre 10 v. Chr. nach Rom gebracht, und stand eine lange Zeit beim Circus Maximus. Die beiden "fast"-Zwillingskirchen auf der rechten Seite des Panoramas sind übrigens nicht zufällig so dekorativ - sie wurden absichtlich so gebaut, um die Symmetrie des Platzes zu betonen:



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Mittlerweile wird es spät und dunkel. Die richtige Zeit für ein besonderes Ereignis: Dolce & Gabbana trifft auf den Trevi-Brunnen! ;-)



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Zu viel Werbung? Dann ab zum seriöseren Kapitol, mit seinem von Michelangelo höchstpersönlich entworfenem Platz:



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Immer noch nicht müde? Dann können wir noch den Tag mit einem Besuch der Oper abrunden:



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Ich hoffe, die Tour hat gefallen! :-)

Interesse an noch mehr Bildern und Panoramen aus Rom? Kein Problem, einfach meine Rom-Galerie auf PBase besuchen!

Samstag, 29. September 2007

Projekt "Good Weather"

Hier für eine größere Version klicken- und hier für eine sehr große!

"Ein Bild über Unterschiede und Gleichheit. Über Vielfalt und Einheitlichkeit. Über Hunger und Sattheit. Über Wiederholung und Wandel. Über Kultur und Geschmack. Über Gesundheit und Krankheit. Außerdem ist es ein Bild über das Wetter. Denn: Nur wenn alles aufgegessen wird, gibt es gutes Wetter!"

Das steht - so ungefähr - auf der hier zu sehenden englischen Variante des Bildes (die deutsche ist in Arbeit). Aber da dieses Blog Bilder nicht nur zeigt, sondern auch darüber berichtet, hier etwas Hintergrund zu diesem Werk.

Das Bild ist als großes Poster konzipiert. Als solches wirkt es anders, und kann auf unterschiedliche Weise betrachtet werden: Ganz nahe, um etwa die feinen Details knuspriger Pommes Frites oder filigraner Salatblätter zu bestaunen, oder mit gebührendem Abstand, um den Gesamteindruck zu würdigen. Die beiden Links unter dem Bild geben einen kleinen Eindruck von diesen unterschiedlichen Perspektiven.

Das Bild besteht aus 46 Einzelaufnahmen, die im August 2008 an Werktagen in der Mittagspause entstanden. Die Herausforderung war dabei nicht unbedingt, die irritierten Blicke der anderen Kantinengäste auszuhalten (insbesondere während der Aufnahmen nach dem Essen). Das Hauptproblem war vielmehr, im Nachhinein die Serialität der Aufnahmen einigermaßen überzeugend zu vermitteln. Es ist erstaunlich, wie krumm gerade Linien auch von nicht ganz billigen Kameras wiedergegeben werden - die Aufnahmen wurden mit einer Fuji F810 gemacht -, und wie sehr nur minimal veränderte Perspektiven das Bild eines Tabletts in alle Richtungen verzerren können. Wenn man also auf eine fest montierte Kamera mit sorgfältig ausgerichtetem Studiolicht verzichten muss, bleibt nur die Nachbearbeitung Bild für Bild, um die einzelnen Aufnahmen einander einigermaßen anzugleichen.

Aber da das Gesamtbild Gleichheit und Unterschiede, Einheitlichkeit und Vielfalt zum Thema hat, wurden Abweichungen in Lichttemperatur, Schattenwurf und sogar das Abschneiden einzelner Elemente am Rand des Tabletts toleriert.

Von diesen technischen Aspekten mal abgesehen: Das Resultat erinnert mich entfernt an "minimal music"; kleine Variationen & Unterschiede, Wiederholungen, Rhythmen innerhalb einer klaren, engen Struktur. Mit anderen Worten: Modernes, zivilisiertes Leben! :-)

Montag, 10. September 2007

Linz und die Ars Electronica

Der Hauptplatz in Linz - hier für große Version klicken

Linz: Eine mittelgroße Stadt in Oberösterreich, durch die die Donau fließt. Ein Stadt mit einer langen Geschichte, die bis zur römischen und keltischen Siedlungen zurückreicht.

Einige Aspekte der Geschichte von Linz sind ganz interessant & amüsant - so etwa, dass Linz für vier Jahre im 15. Jahrhundert doch tatsächlich Hauptstadt des Heiligen Römischen Reichs war, dass der nicht ganz unbekannte Mathematiker und Astronom Johannes Kepler hier im frühren 17. Jahrhundert werkelte und publizierte, oder dass dann im 19. Jahrhundert Anton Bruckner fröhlich in Linz komponierte und orgelte. Gut zu wissen, nicht wahr? Andererseits aber auch nicht sooo faszinierend, haben doch auch andere Städte berühmte Söhne, nicht nur Linz ...

Linz hat aber noch eine interessante dunklere Seite seiner Geschichte, denn es ist auch mit Person Adolf Hitlers verbunden. Hitler verbrachte Teile seiner Jugend in Linz, und obwohl er auf der dortigen Realschule miserable Leistungen erbrachte, war er doch von der Stadt so angetan, dass er später große Pläne für sie hegte. Vielleicht weil er sich als verkannter Künstler als dafür zuständig empfand wollte er aus Linz die Kulturhauptstadt des Dritten Reiches machen. Und als er 1938 den Anschluss Österreichs an Großdeutschland proklamierte, tat er das in Linz - im Rathaus am Hauptplatz. Möchte jemand genau sehen, wo? Kein Problem: Einfach auf das Link unter dem Panorama-Bild ganz oben klicken, um es in voller Größe zu sehen - das Rathaus ist darauf das rosa-pinke Gebäude in der linken Bildhälfte, das mit dem kleinen Uhren-Turm an seiner linken Seite, ein gutes Stück rechts von der Pestsäule (die übrigens 1717 errichtet wurde, um den Opfern der Pest zu gedenken).

Geschichte geht manchmal seltsame Wege - und so erfüllte sich Hitlers Traum von einer Kulturhauptstadt später zumindest ein wenig, aber Gottseidank nicht so, wie der Diktator sich das vorgestellt hatte. Linz öffnete sich mit den Jahren vielmehr der modernen Kunst, mit etlichen Museen, und vor allem mit der seit 1979 jährlich stattfindenden Ars Electronica, einem Festival, das den Wechselwirkungen von Kunst, Technologie und Gesellschaft nachspürt. Ein interessantes Thema, gerade heutzutage im Zeitalter der sich rasant entwickelnden Medientechnologien.

Das Panoramabild oben zeigte bereits das alte Linz - deshalb jetzt ein paar Bilder von Linz als Stadt der Moderne, der Kunst und der Diskussion:


Interaktive Video-Skulptur mit Seifenblasen - in der Landesgalerie Linz.



"Spiegelzellen" - ein interaktives Projekt von Sylvia Eckermann und Peter Szely, Teil der Ars Electronica 2007. Jeder, der wollte, konnte diese große Spiegelzelle betreten, und ein paar SMS versenden - mithilfe der projizierten runden Screens, die hier an der Decke der Zelle zu sehen sind. Ein verwirrender Anblick; um alle Reflektionen ausfindig zu machen, muss man schon genau hinsehen.



Ein kurzer Blick in die diesjährige Konferenz der Ars Electronica - Hauptthema war die Bedeutung des Privaten in einer Zeit, in der es Blogs wie dieses gibt. ;-)

Zum Abschluss - und passend zum Thema der Konferenz - ein privater Blick auf den Autor dieser Zeilen, der sich hier in der Decke des Kunstmuseum Lentos in Linz spiegelt:

Mittwoch, 22. August 2007

Auf dem Kram- und Viehmarkt

Ein Markt für "Kram und Vieh"? Korrekt! Denn gehandelt und verhökert wird auf dem Bad Arolser "Kram- und Viehmarkt" genau das: zum einem Vieh, wie etwa Kühe und Pferde, und dann alles mögliche an großem und kleinem Kram - etwa Messer, Kleidung und ziemlich teure Haustüren, um nur ein paar Beispiele zu nennen. All das schon seit ein paar hundert Jahren: Der Kram- und Viehmarkt fand dieses Jahr zum 276.sten Male statt!

Wie auf vielen großen Jahrmärkten geht es auch beim Arolser natürlich nicht nur um den Handel. Die meisten der 500.000 Besucher, die Jahr für Jahr den Viehmarkt besuchen, gehen sofort zum fröhlichen Teil der Veranstaltung über - zum Riesenrad, zu Zuckerwatte und Schießbude, und natürlich zu den vielen Fahrgeschäften.

Dreieinhalb Tage stehen die Attraktionen auf dem Viehmarkt zur allgemeinen Belustigung zur Verfügung. Hier ein paar Eindrücke vom Markt. Einfach auf die Bilder klicken, um größere Versionen zu sehen!



Die Spezialität dieser Achterbahn sind die rotierenden Wagen. Es geht also nicht nur in einem Höllentempo rauf und runter, nein, man dreht sich auch noch dabei. Übrigens: Um etwas mehr Achterbahn-Action auf einen Blick zu zeigen, habe ich mir die Freiheit genommen, hier drei Bilder zu kombinieren. In Wirklichkeit fahren die Wagen aus Sicherheitsgründen mit größerem Abstand zueinander.



Zwischendurch schnell eine gemütliche Fahrt mit einem Kettenkarussel. Gemütlich? Na ja, die Geschwindigkeit ist nicht wirklich ohne. Die Kamera musste schon ordentlich festgehalten werden.


Weiter zur Schießbude - bei der harte Männer um weiche Kuscheltiere kämpfen ...


Ein Blick auf den Viehmarkt am Abend - mit dem dominierenden Riesenrad.


Dosenwerfen gefällig? Kraft kombiniert mit Präzision ist gefragt!



Noch mehr Kraft ist hier am Werk - beim "Power Tower 2", einem Frei-Fall-Turm, der beängstigende 66 Meter in die Luft ragt. Beim Fall nach unten werden die zahlenden Gäste auf bis zu 54 Stundenkilometer beschleunigt - und dann hoffentlich rechtzeitig abgebremst. Natürlich ist bei diesem hochmodernen Fahrgeschäft alles von Computern kontrolliert - sodass man sich keine Sorgen machen muss; höchstens die, dass hier im Hintergrund Windows werkelt, was ja nicht sooo absturzfest ist ... ;-).

Bei diesem Bild handelt es sich wieder um ein montiertes, diesmal aus (o Überraschung!) genau vier verschiedenen Einzelaufnahmen.

Mehr Bilder vom Arolser Kram- und Viehmarkt hier!

Samstag, 11. August 2007

Eine Panorama-Tour rund um den Gardasee

Heute möchte ich die geneigte Leserinnen- und Leserschaft zu einer kurzen Panorama-Tour rund um den Gardasee einladen. Sechs Panorama-Photographien versprechen viel schönes Augen-Futter! Bitte nicht vergessen, auf die Links unter den Bildern zu klicken, um die Panoramen in voller Größe genießen zu können.

Um in die richtige Urlaubsstimmung zu kommen, fangen wir mit einem Blick auf den Swimming-Pool einer Ferienlage oberhalb von Peschiera an. Peschiera liegt am südlichen Ende des Gardasees. Die Berge, die den Gardasee so hübsch umgeben, sind im Hintergrund des Bildes zu sehen:

Pool in der Ferienanlage oberhalb Peschieras - hier für große Version klicken

Nun runter nach Peschiera, dem kleinen Städtchen am Mincio - dem "Abfluss" des Gardasees. Hier ein Blick auf die schöne Altstadt Peschieras am Abend:

Peschiera am Abend - hier für große Version klicken

Nach diesem ruhigen Abend-Anblick fahren wir nun in Richtung Norden - auf der Gardesena Orientale, der Uferstraße auf der Ostseite des Gardasees. Unser erster Halt ist Lazise, ein Ort mit einer wunderschönen Promenade. Auf der kann man in aller Ruhe ein Glas Rotwein genießen, während die Sonne hinter den Bergen verschwindet, nicht ohne sich dabei zwar ziemlich kitschig, aber dennoch wunderbar friedlich im Wasser des Sees zu spiegeln. Auch einen Blick wert ist der alte Hafen von Lazise :


Hafen von Lazise - hier für große Version klicken

Weiter nördlich treffen wir auf Bardolino, und etwas abseits des Ortes gehen wir nun zum Baden an einen Kieselstrand - Sandstrände sind am Gardasee eher unbekannt:


Badestrand in der Nähe von Bardolino - hier für große Version klicken


Erfrischt? Prima! Dann ist jetzt Zeit für ein Abendessen mit Aussicht. Dafür fahren wir ein paar Kilometer weiter nach Norden, nach Costermano. Hier gibt es das Restaurant "Miralago", das einen beachtlichen Ausblick auf den Gardasee und den Ort Garda bietet:


Blick auf Gardasee und Garda von Costermano aus - hier für große Version klicken

Weiter geht es nördlich, um die Nordspitze des Gardasees herum, um dann auf die Gardesena Occidentale auf der Westseite des Sees einzuschwenken - eine sehenswerte, aufwändig in den Fels gehauene Panorama-Straße. Die Berge sind hoch hier, und die Orte müssen sich in die kleinen Buchten des Steilufers schmiegen. Bis zur Eröffnung der Gardesena Occidentale im Jahre 1931/32 konnten Ortschaften wie Limone - der letzten Station unserer Panorama-Reise - aus südlicher und östlicher Richtung nur per Schiff erreicht werden: :



Limone - hier für große Version klicken

Dienstag, 7. August 2007

Gelato: Italienisches Eis

Speiseeis in Garda, Italien - 13. Juli 2007

Gelato - Speiseis - ist sicherlich eine der faszinierendsten Facetten der italienischen Kultur. Auf jeden Fall aber eine der leckersten! ;-) Die Sortenvielfalt des "Gelato" ist gigantisch, und der Kenner genießt natürlich nur Eis, das frisch und "artigianale" - hausgemacht - ist. Als Beispiel seien drei sehr schmackhafte, wenn auch etwas ungewöhnlichere Sorten genannt: Ricotta-Feige, Mascarpone-Karamel und Concertina (was in letzterer drin steckt, weiß ich nicht genau - aber es schmeckt fantastisch!).

Wie man auf den Bildern sieht, wird das Eis in Behältern präsentiert, die weit mehr als randvoll sind. Und diese appetitlichen, bunten und oft auch noch mit frischen Früchten verzierten Eishügel sehen so gut aus, dass ihnen kaum zu widerstehen ist. Die unerbittliche Folge: Durchschnittlich einmal am Tag schieben sowohl Italiener als auch Touristen dem Eisdealer ein paar Euros herüber, um der Versuchung endlich nachzugeben ...

Aber Vorsicht: Die Portionen sind in der Regel so großzügig, dass mehr als zwei Sorten im Becher akute Gefahr für den Leibesumfang bedeuten. Zurückhaltung ist also (leider) angebracht.

In den von Touristen frequentierten Gegenden wimmelt es heutztage natürlich von Eisdielen. Das ist aber - historisch betrachtet - noch nicht allzu lange der Fall. Zwar beginnt die Geschichte des italienischen Speiseeises schon in der Renaissance, aber für sehr lange Zeit waren alle Formen dieses leckeren, gefrorenen Nachtischs den oberen Zehntausend vorbehalten. Erst mit der Erfindung mechanischer und elektrischer Kühlgeräte im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert konnte Speiseeis einfacher und vor allem auch billiger produziert werden, und wurde somit zum bezahlbaren Süß-Vergnügen und Massenprodukt.


Eistheke in Lazise, Italien- 15. Juli 2007

Noch eine weitere Randnotiz ist die Rolle wert, die das Speiseeis als kultureller Vermittler zwischen Deutschland und Italien gespielt hat: Italienische Eisdielen siedelten sich in hoher Zahl seit den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts in Deutschland an, und damit waren die damaligen italienischen Einwanderer die ersten, die die Deutschen in größerem Maßstab mit den Köstlichkeiten der internationalen Küche konfrontierten.

Natürlich sind heute in Deutschland - wie in vielen Ländern im Zeitalter der Globalisierung - internationale Restaurants eine Selbstverständlichkeit. Man geht zum Mexikaner, zum Chinesen, zum Inder - und zu vielen anderen mehr. Aber als erstes waren es eben die Italiener, die uns tumben Deutschen eine Ahnung von fremden Geschmäckern und exotischen Verheißungen brachten - mit ihren Eisdielen, die noch immer gerne "Venezia", "Dolomiti" und "San Marco" heißen.


Eis-Verkäuferin auf der Promenade von Lazise - 15. Juli 2007

Samstag, 4. August 2007

Zur Zukunft der Sanitärinstallation

Gesehen in Valeggio, Italien - 17. Juli 2007

Ein wahres Kunstwerk! Der unbekannte Installateur* ist zu loben für diese seine klar strukturierte, konsequente und zugleich sehr dynamische Komposition! Und wie jedes wahre Kunstwerk ist das hier nicht nur faszinierend, sondern auch visionär: Vielleicht ist es ja schon bald ein beliebtes Statussymbol, kunstvoll gestaltete Wasserleitungs-Arrangements auf Villen-Fassaden vorweisen zu können. Und das immer weiter nördlich, ohne Angst vor kunstgefährdendem Frost - dank des Klimawandels!

Im Moment ist solche Kunst leider noch auf die beschränkt, die in einem mediterranen Klima zu Hause sind - milde Winter sind schon die Voraussetzung, damit bei einer Fassaden-Installation die morgendliche Dusche auch das ganze Jahr über zuverlässig sprudelt. Valeggio in Italien - wo dieses Bild aufgenommen wurde - liegt eigentlich etwas zu weit nördlich für diesen Klimatyp, aber der nahe Gardasee hilft: Seine Wassermassen wirken wie ein Puffer, und lassen die Temperaturen im Winter nicht ganz so sehr absinken wie eigentlich für diese Breitengrade üblich.

Ein anderer eher untypischer Ort für "Außen-Installation" ist übrigens Cornwall, im äußersten Südwesten von Großbritannien. Cornwall hat ein sehr mildes Klima dank des Golfstroms, der an den Küsten der Region vorbeifließt und dabei warmes Wasser aus heißeren Gefilden mitbringt . Deshalb gibt es in Cornwall nicht nur offenliegende Rohrleitungen, sondern auch Palmen und viele subtropische Gärten. Absolut sehens- und empfehlenswert!

* Die gezeigten Rohrleitungen müssen nicht unbedingt Wasserleitungen sein - ich gebe zu, dass ich kein Rohrleitungs-Spezialist bin. Vielleicht sind es auch Gasleitungen, oder Leerrohre für Elekrokabel. Oder was auch immer. Aber damit die Geschichte zum Bild funktioniert, nehmen wir doch einfach mal an, dass es tatsächlich Wasserleitungen sind. Unmöglich ist das ja schließlich nicht. :-)

Freitag, 3. August 2007

Die Madonna

Nicht weit von der Kirche San Benedetto, Limone, Italien - 12. Juli 2007

Na, ist das nun kitschig - oder einfach typisch für das katholische Italien? Dass das Nachmittagslicht das Gesicht der Madonna trifft, wie von einem himmlischen Spotlight kommend ... Die Frau, die im Hintergrund noch zu sehen ist, hat bestimmt gerade die Blümchen gegossen und noch ein paar winzige Fleckchen entfernt, sodass die Madonna so richtig strahlen kann!

Italien ist nun mal vor allem eins: katholisch. Zwar gibt es - von den absoluten Zahlen her betrachtet - noch mehr brasilianische oder sogar US-amerikanische Katholiken als italienische, aber in Italien ist der Anteil eben riesig - es gehören um die 90% dieser Glaubensrichtung an. Nicht wirklich überraschend - der Papst hat ja sein Lager nicht weit entfernt aufgeschlagen.

Die Folge: Die Zahl der Kirchen in Italien ist erstaunlich. Es gibt mehr als 25.000 Gemeinden für die etwa 57 Millionen Gläubigen - im Vergleich dazu teilen sich die 147 Millionen brasilianischen Katholiken auf gerade mal 9.000 Gemeinden auf.*

Nun haben leider nicht alle abertausende italienische Kirchen eine Decke, die von Michelangelo angemalt wurde. Aber man sollte nicht vergessen, dass die Katholiken eigentlich nie etwas gegen bunte Farben, Kunstwerke und viel Prunk haben. Deshalb kann man immer davon ausgehen, dass irgendetwas Sehenswertes in jeder Kirche auf die Besucher lauert. Deshalb der Rat für alle Italien-Reisende: Immer mal einen Blick riskieren!

*Quellen: Unter anderem das CIA World Factbook und www.nationmaster.com. Die Angaben zum prozentualen Anteil der katholischen Religion in der italienischen Bevölkerung schwanken von Quelle zu Quelle - meist im Bereich zwischen 88 bis 97 Prozent.

Das Innerer einer Kirche in Lazise, Italien - 10. Juli 2007

Mittwoch, 1. August 2007

Das Neptunbad in Köln

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Gestern in Köln gesehen: Sieht es nicht nett aus? Das Neptunbad, in Köln-Ehrenfeld am Neptunplatz gelegen, wurde 1912 im Jugendstil gebaut. Bis 1994 war es als Schwimmbad in Betrieb, dann wurden die Renovierungs- und Unterhaltungskosten für die Stadt Köln zu hoch - es wurde geschlossen.

2002 kaufte ein privater Investor das denkmalgeschützte Gebäude, und machte ein modernes Fitneßcenter daraus. Im ursprünglichen Schwimmbereich mit seiner 13 Meter hohen Kuppel-Decke können jetzt Muskeln gestählt werden. Noch in Original-Anmutung zeigt sich jedoch die ebenfalls denkmalgeschützte Sauna, die wieder hergerichtet wurde und in Betrieb ist.

Wer jetzt traurig ist, weil er nun mal unbedingt in einem Jugendstil-Bad schwimmen wollte - nicht verzweifeln, es gibt Alternativen! Einfach das Stadtbad Neukölln in Berlin (Baujahr 1914) oder das Müllersche Volksbad in München (1901) besuchen. Diese beiden sind in Betrieb und in gutem Zustand. Und beide haben eine Sache gemeinsam: Sie haben jeweils zwei Schwimmbecken - ein großes und ein etwas kleineres. Der Grund: Das kleinere war in früheren Jahren exklusiv der Damenwelt vorbehalten.

Also: Beim nächsten Berlin- oder München-Besuch Badehose bzw. Badeanzug nicht vergessen!

Eine Anmerkung: Meckert da jemand, das Bild da oben sei aber ganz schön krumm? Nein, ist es nicht. Es ist einfach nur ein zylindrisch projeziertes Panorama. Ich musste das Photo sehr nahe am Gebäude aufnehmen, und war deshalb gezwungen, das Bild aus mehreren Einzelbildern zusammenzusetzen. Wirklich krumm ist dagegen diese Version - mit der versuchte sich die Panorama-Software doch tatsächlich im ersten Versuch durchzuschummeln:


Montag, 30. Juli 2007

Ein Denkmal der Sinnlosigkeit

Die Ponte Visconteo, nahe Valeggio; für große Ansicht hier klicken.


Manchmal ist Geschichte schon komisch.

1393 will Gian Galeazzo Visconti - der mächtigste aller Viscontis - schon wieder eine Stadt für sich. In den Jahren zuvor hat er Verona, Viczena and Padua erobert, und jetzt hat er ein Auge auf Mantua geworfen. Sein großes Ziel: Ein Königreich im vereinigten Nord-Italien.

Um Mantua zu seiner Städtesammlung hinzuzufügen, gibt er die stattliche Summe von 300.000 Goldgulden aus, um einen nicht weniger stattlichen Damm in der Nähe des Städtchens Valeggio zu bauen. Der Damm soll Mantua vom Mincio abschneiden und so die Eroberung erleichtern. Der Mincio ist der Fluss, der aus dem südlichen Ende des Gardasees fließt - der einzige "Abfluss" des Sees.

In nur zwei Jahren wird der 600 Meter lange, 10 Meter hohe und 26 Meter breite Damm gebaut - aber aus welchem Grund auch immer nie für seine ursprüngliche Bestimmung benutzt! Der Mincio fließt also jetzt zwar kanalisiert, aber nach wie vor ungehindert Richtung Mantua.

Nach Viscontis Tod im Jahre 1402 kümmert sich keiner mehr um den teuren Damm, sein langsamer Verfall beginnt. Aber da dieses Denkmal der Sinnlosigkeit stabil gebaut ist, dauert der Verfall bis heute an und ist noch längst nicht beendet. Nein, der Damm wird sogar immer noch als Brücke benutzt, und Busse und Autos fahren munter darüber. Ob alle, die die Brücke benutzen, auch wissen, wie absurd deren Geschichte ist?

Die Ponte Visconteo - von der Burg von Valeggion aus gesehen

Ein Nachtrag noch. Der Damm war gewaltig genug, um ein andere unglaubliche Geschichte zu verursachen: Er zwang die Venezianer - im Krieg mit Mailand im Jahre 1437 - eine komplette Schiffsflotte über die nördlichen Berge des Gardasees zu schleppen. Innerhalb von zwei Jahren wurden so sechs Galleeren, zwei Galleonen und 26 Barken über die Berge transportiert, und am 20. November 1439 begann die Schlacht mit der Mailänder Flotte. Die Venezianer verloren, hatten dann aber die geniale Idee, vor Ort neue Schiffe zu bauen. Mit denen besiegten sie die Mailänder dann doch noch - im April 1440.

Sonntag, 29. Juli 2007

Die Trattoria

Garda, Italien. Spät abends am Freitag, den 13. Juli 2007. Die Trattoria heißt Al Pescatore - hier gibts Fisch, hoffentlich frischen aus dem See, der um die Ecke liegt.

Es ist warm. Das Paar am Tisch rechts sieht sich nicht an, sonder schaut zu den Vorübergehenden. Sind die beiden müde - oder haben sie sich nicht mehr viel zu sagen? Wer weiß.

Der Mann am linken Tisch hat geshoppt - alleine, oder seine Frau ist verdeckt. Seine Frau? Vielleicht auch sein Freund. Kann man nicht wissen.

Die zwei Mädchen vorne. Scheinen Spaß zu haben. Sind in Bewegung. Sind jung.

Dann der Kellner, in der Trattoria. Ich glaube, er sucht den frischen Fisch, den, der auf der Speisekarte an der Wand, links im Bild, angepriesen wird. Ich hoffe sehr, er findet ihn ...

Samstag, 28. Juli 2007

Die Zeitung


Sie versteckt sich hinter der Zeitung auf ihrem Balkon, um nicht von Passanten gestört zu werden, hier in Lazise, in Italien. Wir schreiben den 20. Juli 2007, es ist Freitag abends. Sie hat wieder eine Arbeitswoche hinter sich gebracht. Das eiserne Balkongitter schützt, wir können sie kaum erkennen. Ich glaube, wir lassen sie lieber in Ruhe ...

Freitag, 27. Juli 2007

Venedig und Brunetti

Wieder zu Hause nach unserem Venedig-Besuch verspüre ich das Bedürfnis, nochmal ein paar "Comissario Brunetti"-Krimis von Donna Leon zu lesen - das Buch in der linken, den Stadtplan von Venedig in der rechten Hand.

Ich schnappe mir "Endstation Venedig" - den zweiten Brunetti-Fall - und auf der ersten Seite lese ich:

"Die Leiche trieb mit dem Gesicht nach unten im dunklen Wasser des Kanals. [...] Der Kopf schlug ein paarmal gegen die bemoosten Stufen am Ufer von der Basilika SS. Giovanni e Paolo, verfing sich dort einen Moment und drehte ab [...]. Von der nahen Kirche schlug es vier Uhr morgens [...]."

Der Ort stellt sich sofort glasklar vor meinem inneren Auge dar - weil ich ihn vor einigen Tagen erst photographiert habe, am 18. Juli. Hier das Panorama vom Campo SS Giovanni e Paolo (und hier klicken um es in der Original-Größe zu sehen):



Alles drauf: Auf der linken Seite der Kanal, in dem der Tote gefunden wird; in der Mitte die Kirche Santi Giovanni e Paolo mit ihrer roten Fassade - und auf der rechten Seite die Bar, in der Brunetti im zweiten Kapitel einen "caffè" trinkt. ;-)

Der Kanal auf der linken Seite führt zeigt übrigens in Richtung San Michele, also zur Friedhofsinsel Venedigs. Und natürlich ist es ein bloßer Zufall, dass das städtische Krankenhaus von Venedig an genau diesem Kanal liegt ... Der Eingang des Spitals liegt in dem weißen Gebäude links von der Kirche. Das Gebäude - die "Scuola di San Marco" - wird seit 1815 als Krankenhaus genutzt.

Das Polizeigebäude - die Questura - liegt nur ein paar Ecken entfernt von diesem Campo, und dahin entschwindet Brunetti auch nach dem er seinen morgendlichen "caffè" getrunken hat ...

Mittwoch, 25. Juli 2007

Eine Fahrt nach Venedig


18. Juli 2007: Ein heißer, sonniger Tag. Nach einer zweistündigen Fahrt kommen wir gegen 11 Uhr am Bahnhof St. Lucia in Vendig an - direkt am Canale Grande.

In den nächsten vier kurzen Stunden bieten gibt es unwahrscheinlich viel zu sehen & zu photographieren - auch wenn die harten Schatten der von einem wolkenlosen Himmel scheinenden Mittagssonne und die Scharen von Co-Touristen es nicht ganz einfach machen, die besondere Atmosphäre dieser Stadt einzufangen.

Meine Eindrücke von Venedig sind auf meiner neuen Venedig-Galerie zu bewundern. In der Galerie finden sich auch drei Panoramen, eines davon zeigt den stark bevölkerten Markusplatz. Die Preisfrage lautet: Sind mehr Tauben oder Touristen darauf zu finden? Einfach darauf klicken, und nachzählen! :-)


Markusplatz - für große Ansicht hier klicken